10. September bis 01. November 2011
Das „Winterhilfswerk des Deutschen Volkes“ (WHW) wurde im September 1933 von der „NS-Volkswohlfahrt“ gegründet. Von 1933 bis 1943 sammelte die NS-Organisation in den Wintermonaten Geld und Sachspenden. Neben den großen Haus- und Straßensammlungen gab es auch Zwangsabgaben, die direkt vom Lohn einbehalten wurden. Die Mittel sollten „bedürftigen Volksgenossen“ zu Gute kommen. Das Winterhilfswerk war Propagandaminister Goebbels unterstellt und arbeitet mit den neusten Medien und Werbemitteln. Es war ein wichtiges Instrument der NS-Propaganda, der Kontrolle und Ausgrenzung. Nur dem Regime genehme Bedürftige konnte auf Unterstützung rechen. Die Idee der „Winterhilfe“ für Arme und Arbeitslose war am Ende der Weimarer Republik von den freien Wohlfahrtsverbänden entwickelt worden.
Die Ausstellung dokumentiert Geschichte, Struktur und Wirkung der NS-Organisation. Fotos, Dokumente, Werbung und Objekte wie Spendenabzeichen zeigen wie stark die NS-Organisation im damaligen Alltag präsent war. Gerade die oft gefällig anmutenden Spendenabzeichen finden sich auch heute noch in Haushalten und auf Flohmärkten. Die vom Bezirk Unterfranken getragene Sonderausstellung widmet sich exemplarisch dem damaligen „Gau Mainfranken“ und wird durch regionale Beispiele ergänzt.