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Barbara Ehrmann - März 2014

Barbara Ehrmann - "eingetaucht"
Crailsheimer Kunstfreunde e.V.

22. März - 18. Mai 2014

"Wasser" und "Wüste" sind Themenbereiche, die die Künstlerin Barbara Ehrmann in den letzten Jahren intensiv bearbeitet hat. Die Ausstellung "eingetaucht" zeigt diese künstlerische Auseinandersetzung anhand von aktuellen Zeichnungen, Collagen, Objekten, Reiseskizzen und einer erstmals veröffentlichten Videoprojektion.

"Eintauchen" - meint das sich versenken in die menschlichen Spuren der Vergangenheit, den unendlichen Wüstenraum, das zeichnerische Nachspüren von archaischen Chiffren auf Felswänden in entlegenen, einsamen Kultplätzen der Zentralsahara. Aus dem Fundus der Reiseskizzen und "Erinnerungsdestillate" entstehen im Ravensburger Atelier der Künstlerin vielfältige Bildserien. "Eintauchen" ist aber auch wörtlich zu nehmen. Das Eintauchen von Zeichnungen und Bildern in Wachs ist eine von Barbara Ehrmann seit vielen Jahren entwickelte eigene Technik. Sie entrückt Figur und Umraum, umschließt das Dargestellte geheimnisvoll, verstärkt die Leuchtkraft der Farbfelder. Die Transparenz und die tiefenräumlich wirkende Überlagerung durch die Wachsschicht verleiht den Arbeiten eine fast ikonenhafte Aura.

Für den Ausstellungsteil in der gotischen Kapelle des Museums entwickelte die Künstlerin eigens das plastische Ensemble "Transit - Überleben", aus realistischen menschlichen Figurfragmenten und surreal anmutenden Formen. Die Installation formuliert physische Schwere, weist als Methapher auf unsere Verletzlichkeit und Einsamkeit und wirft existenzielle Fragen auf. Erstmals wird auch das Unterwasserfilmprojekt "upside down" von Barbara Ehrmann und ihrem Mann Alexander Nelles präsentiert. Der Film ist in der mittelalterlichen Badestube zu sehen. In einer Tauchperformence, apnoetauchend (ohne Atemgerät und Pressluft) gefilmt, werden im Wasser schwebende Objekte umkreist. Im diffusen Licht und Gegenlicht, schattenrissartig und teils schemenhaft, erscheint und verschwindet die tauchende Gestalt. In tranceartig hypnotischen Bildeinstellungen wird gebannt, was auch das Raumgefühl vieler Zeichnungen und Bildcollagen von Barbara Ehrmann ausmacht und in Prägnanz und Reduktion ihrer Bildsprache in der Zeichnung entspricht. Die Filmbilder vermitteln Gefühle der Verlorenheit, Desorientierung und Beengung im trüben, hell- bis dunkelgrünen Wassers des Bodensees, aber auch das grenzenlos freie Schweben im kristallin-klaren, tiefblauen Wasser des Mittel- und des Roten Meeres.
Zur Ausstellung erscheint eine 64seitige Publikation mit zahlreichen Farbabbildungen.

Schwimmer in der Wüste, 2013
Apnoe
upside down 1
upside down 2