Aktuelles

Leben nach Luther - Dezember 2014

Leben nach Luther. Eine Kulturgeschichte des evangelischen Pfarrhauses.

10. Dezember 2014 - 11. Januar 2015

Eine Wanderausstellung des Deutschen Historischen Museums in Kooperation mit der evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Internationalen Martin Luther Stiftung. Gefördert vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Hort universeller Bildung und bürgerlichen Lebens, Vorbild christlicher Lebensführung, Ursprung von Literatur, Philosophie und Wissenschaft: das evangelische Pfarrhaus als Lebensform ist seit Jahrhunderten Projektionsfläche gesellschaftlicher und familiärer Ideale sowie identitätsstiftendes Zentrum des Protestantismus. Von 2014 bis 2017 schickt das Deutsche Historische Museum seine Wanderausstellung "Leben nach Luther. Eine Kulturgeschichte des evangelischen Pfarrhauses" bundesweit auf Reisen. Hervorgegangen aus der gleichnamigen umfassenden Sonderausstellung präsentiert sie auf 30 Bild- und Texttafeln Themen vom Ursprung des evangelischen Pfarrhauses bis zur Gegenwart. Ergänzt wird die Prasentation durch Modelle, Medienstation und museumspädogogische Elemente.

Das Stadtmuseum im Spital, die Evangelische Gesamtkirchengemeinde und der Evangelische Kirchenbezirk Crailsheim haben sich zusammengetan, um diese Wanderausstellung in Crailsheim in der Spitalkapelle präsentieren zu können. Sie wird nur an vier Orten in Württemberg gezeigt: zuerst in Crailsheim vom 10. Dezember 2014 bis 11. Januar 2015.

Festvortrag
Prof. Dr. Christel Köhle-Hezinger: "Pfarrvolk und Pfarrersleut" - eine nicht immer einfache Beziehungsgeschichte
6. Januar 2015, 17 Uhr

Das Verhältnis zwischen Pfarrer und Gemeinde war seit der Reformation auch ein Verhältnis zwischen Pfarrfamilie und 'Pfarrvolk': zwischen dem - besonders in Dörfern, in ländlichen Regionen - oft einzigen Gelehrten und den sogenannten einfachen Leuten. Verbunden waren beide Seiten im Alltag durch die Realien der Ökonomie, weil zur Pfarrbesoldung - ebenfalls seit der Reformation - "Naturalien" gehörten. Damit waren vielfältige Wechselbeziehungen verbunden. Auch die Pfarrfrauen und "Pfarrerskinder" boten Brücken zwischen Pfarrhaus und Gemeinde, nicht selten aber auch schwierige, belastende Situationen. Diesen historischen Faktoren in ihrem Wandel geht der Vortrag nach, und er fragt nach deren Wirkungen - und danach, wie sie bis in die Moderne Spuren hinterließen.

Die Referentin ist Volkskudlerin und Mitglied im Verein für württembergische Kulturgeschichte. Sie hat auch hohelohisch - fränkische Wurzeln. Als Sprecherin des Fachbereites prägte sie die Ausstellung maßgeblich mit. Es ist mit einem höchst unterhaltsamen und informativen Vortrag zu rechnen. Anschließend steht sie für Gespräche und Rückfragen zur Verfügung.

Johan Peter Hasenclever: Die Pfarrerskinder, um 1847 © Sammlung Volmer, Wuppertal