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Peter Jakob Schober (1897 - 1983) - Tradition und Moderne

Eine Gemeinschaftsausstellung
der Crailsheimer Kunstfreunde und des Stadtmuseums Crailsheim
zum 30-jährigen Jubiläum der Crailsheimer Kunstfreunde

17. Oktober 2020 bis 26. September 2021

Peter Jakob Schober – Virtuose der Landschaft, Poet der Farbe, Meister seines Handwerks, Hofmaler der Prominenz. Dies sind nur einige Titel, die dem Künstler im Lauf seiner Karriere verliehen wurden. Ab 1937 freischaffend tätig, wurde er vor allem in den 1950er Jahren durch seine Kunst am Bau bekannt. Er entwarf und schuf zahlreiche Fresken, Sgraffiti, Glasfenster und Mosaiken. Zu diesen zählen auch die ab 1953 entstandenen Werke im Crailsheimer Rathaus: ein Fresko mit der Darstellung der Crailsheimer Chronik, ein Sgraffito mit Szenen der Zerstörung und des Wiederaufbaus sowie ein Fresko, das Crailsheim als blühenden Markt- und Handelsort zeigt. Diese drei Arbeiten bieten den Ausgangspunkt für eine Werkschau Schobers, die nicht nur die bekannten Ölgemälde präsentiert, sondern auch einen Blick auf Zeichnungen, Farbkreiden sowie Aquarelle bietet. Eine Fotopräsentation unternimmt darüber hinaus eine virtuelle Reise zu den öffentlichen Werken in der Region.

Die Crailsheimer Ausstellung zeigt die künstlerische Entwicklung des jungen Kunststudenten zum etablierten Kunstmaler, der als Ehrenmitglied im Künstlerbund Stuttgart sowie Kunstverein Heilbronn, Vorsitzender der Stuttgarter Sezession und Professor die Kunstlandschaft der Nachkriegszeit entscheidend mitgestaltete.

Geboren wurde Schober 1897 als das jüngste von elf Kindern in Gschwend. 1922 absolvierte er bei Christian Landenberger, Heinrich Altherr und Alexander Eckener ein Kunststudium an der Stuttgarter Kunstakademie. Die hier gesetzten Schwerpunkte - Malerei, Komposition und Radierung – bilden die Grundlage dessen, was Schober später in einem eigenen Kunstverständnis umsetzt:  ausgehend von der Natur wird das Gesehene kompositorisch verarbeitet und in einer frei gezeichneten Skizze festgehalten, um anschließend durch in Form gebrachte Farbharmonien eine besondere Vitalität zu erlangen. Die Kunstaufenthalte in Paris und die Auseinandersetzung mit der Kunst der Jahrhundertwende, vor allem mit den Werken Cezannes, prägten ihn zudem nachhaltig. Er nahm auf, was sich in seine Kunstauffassung fügte, und setzte es in einer eigenen Formensprache um. Es entstand ein Kunstausdruck im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne, zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion.

Crailsheim als einer der Orte, in dem Schober als Künstler Spuren hinterlassen hat, bietet dem Stadtmuseum Crailsheim sowie den Crailsheimer Kunstfreunden einen willkommenen Rahmen für eine Gemeinschaftsausstellung, in der über die künstlerischen Arbeiten Schobers hinaus, auch ein Einblick in die Geschichte der Ausgestaltung des Crailsheimer Rathauses gewährt wird. Zudem sollen ein Vortrag, das museumspädagogische Programm sowie die Vorstellung künstlerischer Arbeitstechniken die Ausstellungspräsentation abrunden. Termine sowie genaue Informationen zu den Veranstaltungen werden rechtzeitig bekanntgegeben.

Flyer: Peter Jakob Schober (PDF)

VHS zu Besuch:

https://www.youtube.com/watch?v=R0aqjSNatoY

https://www.youtube.com/watch?v=-wd3jVetzrw&t=30s

https://www.youtube.com/watch?v=IJEq_s3-K_o

 

 

 

Peter Jakob Schober: Ausschnitt Fresko, 1953, Rathaus Crailsheim (Foto Stadtarchiv)
Peter Jakob Schober: Ausschnitt Fresko, 1953, Rathaus Crailsheim (Foto Stadtarchiv)
Peter Jakob Schober: Dorf, 1974, Farbkreiden, 23 x 28 cm
Peter Jakob Schober: Dorf, 1974, Farbkreiden, 23 x 28 cm
Peter Jakob Schober: Rittersporn, 1950, Öl auf Leinwand, 73 x 92 cm
Peter Jakob Schober: Rittersporn, 1950, Öl auf Leinwand, 73 x 92 cm