Sophie (1866-1942) und Betty (1875-1928) Schneider - Malerinnen aus Hohenlohe
31. Mai - 31. August 2014
Sie sind heute nahezu vergessen, die Malerinnen Sophie (1866-1942) und Betty (1875-1928) Schneider aus dem Weiler Brüchlingen. Die Gemälde und Zeichnungen der beiden Schwestern besitzen eigenwilligen künstlerischen Charme. Sie dokumentieren die Wahrnehmung der Landschaft und des ländlichen Alltags zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ihre Motive finden die Künstlerinnen in erster Linie in Hohenlohe: Flur, Orte und Menschen aus ihrem Umfeld.
Sophie und Betty Schneider entschieden sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts Malerinnen zu werden, damals ein ungewöhnlicher Schritt für Frauen aus einer Bauernfamilie. Die Künstlerlaufbahn einzuschlagen, bedeutet zu dieser Zeit für Frauen ein großes Wagnis. Die deutschen Kunstakademien verweigerten ihnen bis 1919 die Aufnahme. Zur finanziellen Unsicherheit der Künstlerexistenz im Allgemeinen kam die schwierige soziale Position von Künstlerinnen, die von etlichen Zeitgenossen als "Malweiber" diffamiert wurden, hinzu. Das Leben der beiden Frauen, das sie u.a. in die Schweiz, Irland, Italien, Berlin und wieder zurück nach Brüchlingen führte, ist nur fragmatisch zu fassen. Hinweise geben neben dem künstlerischen Werk, Fotografien und Familiendokumente. Die Ausstellung im Stadtmuseum im Spital Crailsheim zeigt einen Überblick über Werk und Leben der beiden Künstlerinnen, die zu meist aus deren Nachlass sowie aus Privatbesitz stammen.
Zur Ausstellung gibt es eine 68seitige Begleitpublikation Sophie (1866-1942) und Betty (1875-1928) Schneider - Malerinnen aus Hohenlohe für 14,90 €